Z u den beruhigenderen Fähigkeiten unseres Gehirns gehört es, das Wesentliche blitzschnell zu erfassen um es dann wenn es bedeutend war, optimiert abzuspeichern. Was mächtig, aufwühlend, anstrengend oder erhaben war, bleibt in unserem Bewusstsein: Aus der Liebe wird eine Ehe, aus einem Sonnenuntergang ein Flirt, aus einem ausladenden Konzert ein Zusammenschnitt im neuesten Song und aus einem Alt sechtziger ein Grüner. Genial!
Das gleiche Schema gilt auch für Bücher. Von den wichtigsten Büchern existieren bereits mehr oder weniger gute Essays. Keiner hätte die Zeit die gesamte Literatur der abendländischen Kultur zu lesen.
Das Berliner Unternehmen macht mit Blinkist seit Mitte 2012 dicke Sachbücher überschaubar klein. Dabei durchforsten „Fachexperten, Doktoranden, Unternehmensberatern, Coaches und Leser", die in einem speziellen Gebiet Expertise haben und analytisch denken können“ Sachbücher auf ihre Kernaussagen – sogenannte Blinks.
Das Nötige gesagt?
Für Jennifer Seniors Buch „Himmel und Hölle“ über das „Dilemma moderner Elternschaft“ beispielsweise lautet der Blink: „Das Leben mit Kindern wird anstrengender sein, als du es dir je vorstellen könntest: Sie schränken dich ein, bringen deine Partnerschaft in Gefahr und rauben dir den letzten Nerv. Trotzdem sind sie das Schönste, was du in deinem Leben haben kannst.“
Niemand wird bestreiten, dass das Nötige damit gesagt ist. So gelingt es einem dank der Blinkist-App, auf dem Handy, Tablet oder Laptop jedes Sachbuch in nur einer Viertelstunde wegzulesen – weil keines von ihnen inhaltlich in mehr als vier bis sechs DIN-A4-Seiten zusammengefasst wurde.
Dieser Service kostet jählich 49,99 bzw. 79,99 Euro. In der Premiumversion könne sie auch die „Audioversionen" genießen und die Unterstreichungen „mit Evernote synchronisieren“.
Keine Angst vor Büchern
So lassen sich auch die dicksten Bretter in kürzester Zeit bohren. Damit gelingt stets einen Überblick über die aktuelle Literatur zu behalten ohne in der Informationsflut gnadenlos unter zu gehen.